Gemeinsam umstellen auf marktorientierte Landwirtschaft
Die Landwirtschaft in Nepal verändert sich gerade von einer traditionellen hin zur marktorientierten Landwirtschaft. Diese Veränderung ist für die Kleinbauern in entlegenen Gebieten besonders schwierig. Sie bauen bisher familienorientiert an. Das reicht oft nicht einmal aus, um sich selbst zu versorgen. So wandern die jungen Menschen häufig ab. Doch gerade sie zeigen Interesse, die Landwirtschaft neu auszurichten und die Produktivität zu erhöhen. Doch für diese Neuausrichtung fehlen das Fachwissen und die notwendigen Vernetzungen. Auch können die Kleinbauern für den Verkauf ihrer Erzeugnisse nicht auf eine bestehende Infrastruktur zugreifen. Die notwendigen Wertschöpfungsketten für Gemüse, Obst und Viehzucht müssen erst aufgebaut werden.
Hier setzt die Deutsche Welthungerhilfe mit ihrem Projekt SAVC (Strengthening Agricultural Value Chains) an. Sie möchte die Kleinbauern insbesondere durch den gezielten Aufbau landwirtschaftlicher Kooperationen unterstützen. Die Kleinbauern bekommen technische Unterstützung bei der Produktion und Hilfe bei der Vermarktung ausgewählter landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die Initianten vernetzen öffentliche und private Akteure miteinander, unterstützen beim Erstellen von Businessplänen und schulen die Kooperativen im Management. Es werden so genannte One-Stop-Shops eingerichtet, die von den Kooperativen betrieben werden und die den Landwirten Betriebsmittel und Dienstleistungen wie Saatgut, Dünger und landwirtschaftliche Werkzeuge anbieten.
Armutsgefährdete Haushalte einbinden
Das Projekt bindet mindestens 1'500 Haushalte in Nepal mit ein, die ganz besonders armutsgefährdet sind. Beispielsweise weil dort die landwirtschaftlichen Aktivitäten von Frauen, Randgruppen oder auch von Rückkehrern, die durch die COVID-19-Situation ihre Lohnarbeit verloren haben, geleitet werden.
Marktorientierte Landwirtschaft erlernen
Während des Aufbaus der Kooperativen erhalten die eingebundenen Kleinbauern die wirtschaftlichen und technischen Grundkenntnisse marktorientierter Landwirtschaft. Sie erlernen beispielsweise das Aufstellen von Businessplänen. Nur so können sie langfristig ihre Produktivität steigern und ihr Einkommen erhöhen sowie in der Kooperative erfolgreich mitwirken.
Kooperative selbst managen
Ziel ist, langfristig eine physische Infrastruktur für die Wertschöpfungsketten zu entwickeln. Dank der Kooperativen werden Produzenten, Dienstleister und Käufer miteinander verknüpft. In den Kooperativen selbst braucht es Management- und Führungsqualitäten, um Selbstständigkeit und Erfolg langfristig sicherzustellen.
⇒ Die Welthungerhilfe unterstützt mit ihrem Projekt SAVC Kleinbauern in entlegenen Gebieten in Nepal bei der Umstellung auf marktorientierte Landwirtschaft. Dabei soll der Aufbau von Wertschöpfungsketten dank Kooperativen dauerhaft die Produktivität steigern und das Einkommen sichern. ⇐